Ich hatte sogut wie alle Aufgaben der Herstellung von Kleidung. Vom ersten Kundenkontakt, der Beschaffung der Zutaten, über das Erstellen von Design/ Schnittkonstruktion, dem Zuschnitt und der Fertigung bis hin zur letzten Anprobe.
Ich durfte sogar alleine Anproben am Theater durchführen, mit den Schauspielern die Bequemlichkeit der Kostüme besprechen und eine feuerfeste Jacke für eine Künstlerin vom Zirkus herstellen. Das hat meine persönliche Vorstellung sogar übertroffen.
Ich habe im Student Village West in Turku gewohnt. Das kann man sich ungefähr wie einen eigenen kleinen Stadtteil vorstellen: es gibt viele Häuser mit verschiedenen Wohnkonzepten, einen eigenen Supermarkt, ein Restaurant, ein Gym und natürlich in jedem Haus eine große Sauna. Im Mietpreis inbegriffen sind nämlich 4 private Sauna-Einheiten im Monat.
Da ich stundenweise allein in der Boutique gearbeitet habe und Laufkundschaft proffessionell beraten werden wollte ist es nun für mich ein leichtes Spiel Menschen egal welcher Herkunft und Sprache kleidungstechnisch zu beraten. Mir fällt es jetzt viel leichter auf Leute zuzugehen, ich kenne die fachlichen Begrifflichkeiten in Englisch und fühle mich in der Lage international meinen Beruf auszuüben. Das ist ein schönes Gefühl welches mir Selbstvertrauen schenkt.
Außerdem bekommt man durch das Leben in einem anderen Land einen Blick über den Tellerrand, man versteht Zusammenhänge plötzlich besser. Ich lernte z.B. viel über die finnische Geschichte und die Beziehungen zu Russland, Schweden und Deutschland.